1957
Typ 76108/10 Die weltweit erste in Großserie gebaute Schlagbohrmaschine
MADE IN GERMANY
Made in Nürtingen
Albrecht Schnizler ist ein Nürtinger Bäckerssohn, der aber nicht Bäcker werden will. Also lernt er Schlosser und technischer Zeichner, macht seinen Techniker und fängt an, Teile für Fahrradketten im Keller der elterlichen Bäckerei zu produzieren.
Der Metallbohrdreher aus der Bäckerei
Albrecht will ein auslandstaugliches Produkt schaffen und Devisen verdienen. Verständlich angesichts der Hyperinflation in Deutschland, die im November 1923 den Preis für einen Laib Brot auf unfassbare 5,6 Milliarden Mark treibt. Also entwickelt er 1923 im Alter von 23 Jahren noch in den Räumen der heimischen Bäckerei die Handbohrmaschine No. 18, die er „Metallbohrdreher" nennt.
1924 – Gründung der Schnizler GmbH
Die Handbohrmaschine wird schnell ein Erfolg. Albrecht Schnizler gründet zusammen mit dem Nürtinger Brauersohn Julius Closs am 19. Februar 1924 die Schnizler GmbH. Firmensitz wird die ehemalige Nürtinger Brauerei, die zuvor in einen frühen Industrie- und Gewerbepark umgewandelt wurde.
Das Trio ist komplett
1923 lernt Schnizler auf einer Werkzeugmesse in Remscheid Walter Rauch kennen. Der Kaufmann gibt der Schnizler GmbH den ersten Großauftrag und bestellt 500 Metallbohrdreher zum Preis von 4 Schilling 9 Pence. 1927 wird er Verkaufsleiter der Schnizler GmbH. Das Führungstrio ist komplett.
100 YEARS PIONEERS:
Weltneuheiten und Highlights
1966
Einhand-Winkelschleifer Typ 6160 mit eingebauter, patentierter Sicherheitskupplung
1977
Futuro Top Schnellspann-Bohrfutter
1981
Weltneuheit: „Duotronic“
1983
Weltneuheit: Akku-Schlagbohrmaschine
1997
Weltneuheit: Lackfräse
2002
Weltneuheit: Geradschleifer mit Spindelstopp
2015
Weltneuheit: LiHD-Technologie (Lithium High Density)
2018
Weltneuheit: WEPBA Winkelschleifer mit Bremse
2020
Weltneuheit: Längste Laufzeit in einem kompakten Akkupack: 10,0 Ah
DAS KIND BEKOMMT EINEN NAMEN
Vom Metallbohrdreher zu Metabo
Schnizler und sein Geschäftspartner Closs machen das Erfolgsprodukt Metallbohrdreher zur Marke. Sie streichen zehn von 16 Buchstaben, und so wird aus der Produktbezeichnung Metallbohrdreher 1928 der Markenname Metabo. Schon damals hat Schnizler das Wesentliche im Blick: Die Anforderungen und Wünsche der Anwender.
Jede Niete braucht ein Loch
Anfang des 20. Jahrhunderts ist das Schweißen zum stabilen Verbinden von Metallteilen zwar bereits erfunden, aber noch nicht wirklich ausgereift. Deshalb wird in der Industrie viel genietet. Jede Niete braucht ein Loch – und Metabo hat das richtige Werkzeug, um diese Löcher schnell und mit geringem Kraftaufwand zu bohren. So entsteht, was wir heute eine Win-Win-Situation nennen: Metabo hat Erfolg, während die Arbeiter mit weniger Kraft und Mühe zu ihrem Ziel kommen.
FERNSPRECHER NR. 2
1925 sind selbst einfache Telefone eine absolute Seltenheit. Die Schnizler GmbH bekommt den ersten Fernsprecher in Nürtingen – und die Telefonnummer 2. Ein Beleg, dass das Unternehmen schon damals auf der Höhe der Zeit ist. Kurios dabei: Die Nummer 1 war laut Auskunft des Stadtarchivs Nürtingen 1925 nicht vergeben. So gesehen war Metabo in Sachen moderne Telekommunikation mit der Nummer 2 die Nummer 1 in Nürtingen.
Bildquelle: ullstein bild - imageBROKER/Helmut Meyer zur Capellen
Die Rufnummer als Teil des Firmenlogos im Jahr 1932
AB IN DIE „SONNE"
Die Brauerei als Firmensitz
Der erste Firmensitz von Metabo im Herzen Nürtingens wird 1812 als Reiterkaserne gebaut. Von 1835 an dient sie als Lager- und Wohnraum. 46 Jahre später kauft die Familie Closs das Areal und betreibt hier das Gasthaus „Sonne“ und die „Closs'sche Sonnenbrauerei“.
Metall statt Hopfen und Malz
Mit Ende des Ersten Weltkriegs muss die Brauerei schließen. Schlecht für die Nürtinger Bierfans, gut für die Schnizler GmbH. Das Unternehmen zieht in das Stammhaus der Familie Closs. Und die Geschäfte laufen so gut, dass 1969 ein größerer Firmensitz gebraucht wird. Das Kapitel Sonne ist geschlossen, aber die „Closs'sche Sonnenbrauerei“ ist bis heute eine schöne Erinnerung an die frühen Jahre von Metabo.
